Mission possible: Von Excel zum R-folg

Excelbeispiel

Excelbeispiel

„Oh. Da ist ja ein harter Wert drin. Wo ist denn die Formel geblieben?“

„Kein Wunder, dass der Wert so gering ist. Die Formel schließt gar nicht alle Zellen ein…“

Verschachtelte „sverweis“-, „indirekt“- und „wenn“-Formeln über viele Zeilen. Jeder, der schon ein wenig länger mit Tabellenkalkulationen arbeitet, hat sicher schon unangenehme Überraschungen erlebt. Mit etwas Glück sind dabei keine spektakulären Schäden entstanden, wie sie von der European Spreadsheet Risks Interest Group gesammelt werden: Excel-Horrorgeschichten.

Warum werden Tabellenkalkulationen dann so häufig auch für komplexe Berechnungen genutzt? Darum:

„The easy way looks hard – the hard way looks easy.“
-Patrick Burns-

Patrick hat dazu unter der Überschrift Spreadsheet Addiction ein paar interessante Gedanken aufgeschrieben.

Zentraler Grund für die weite Verbreitung von Tabellenkalkulationen ist seiner Einschätzung nach die durch den Nutzer wahrgenommene Nützlichkeit und die wahrgenommene Einfachheit – nicht immer korrespondiert jedoch die Wahrnehmung mit der Realität.

Nachfolgend einmal kurz zusammengefasst einige zentrale Punkte, die zur Fehleranfälligkeit von Tabellenkalkulationen führen. Einige der Punkte können gleichzeitig auch als Stärke interpretiert werden.

  • Fehlende Unterscheidbarkeit von Formel und Wert
  • Intransparente Zuweisung von von Datentypen (bspw. Zahl als Text und umgekehrt)
  • (Zu) einfache Datenstruktur
  • Fehlende Befehlshistorie bzw. schwierige Nachvollziehbarbeit von verschachtelten Formeln
  • Tendenz, mit der Zeit immer komplexer zu werden

Zusammenfassend ist festzuhalten: Tabellenkalkulationen sind das richtige Werkzeug für einfache Problemstellungen mit einfachen Daten. Sobald Daten und Problemstellung nicht mehr völlig trivial sind, steigt der Aufwand zur Sicherstellung einer angemessenen Ergebnisqualität deutlich an – möglicherweise lohnt es sich dann, über Alternativen nachzudenken.

Hier mal ein paar Anregungen für erste Schritte:

Für den Nagel den Hammer, für das Rohr den Lötkolben, für Datenanalyse R – immer das richtige Werkzeug im Werkzeugkasten.

BCBS 239: Neue Anforderungen an Risikoreporting und Risikodatenaggregation von der BIS

BCBS 239

BCBS 239: Prinicples for effective risk data aggregation and reporting

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) hat im Januar 2013 ein Papier veröffentlicht, in dem hohe und umfangreiche Anforderungen an  Datenmanagement und -qualität gestellt werden: „BCBS 239: Principles for effective risk data aggregation and risk reporting„.

Die folgenden Ziele stehen bei den Vorgaben im Fokus:

  • Verbesserung der Infrastruktur für risikorelevante Schlüsselinformationen
  • Verbesserung des Entscheidungsprozesses in den Unternehmen
  • Optimierung des Informationsmanagements auch über verschiedene rechtliche Einheiten
  • Reduzierung der Wahrscheinlichkeit und der Höhe von Schäden durch Schwächen im Risikomanagement
  • Verkürzung der für die Informationsbereitstellung benötigten Zeiten
  • Verbesserung des strategischen Planungsprozesses
  • Bessere Möglichkeiten zum Management des Risikos aus neuen Produkten oder Dienstleistungen

Die Beratungs- und Prüfungsgesellschaften haben die Auswirkungen bereits umfangreich untersucht (und scheinen sich das eine oder andere Geschäft zu versprechen). Hier eine nicht repräsentative Auswahl: